INHALT
VORWORT
EINLEITUNG
ABBILDUNGEN
FAKSIMILE & TRANSKRIPTION
MAXIMILIAN I.
FISCHARTEN
LITERATUR
EINLEITUNG
Das Fischereibuch Maximilians I. von Habsburg, aus dem
Jahre 1504, geschrieben vom Jagdschreiber Wolfgang Hohenleiter, wobei der
landesfürstliche Fischmeister Martin Fritzen das Material dafür aufnahm, ist
eines der ältesten erhalten gebliebenen Bücher über die Bewirtschaftung von
Fischgewässern in Tirol und Görz. Es ist selbst nach mehr als einem Halben
Jahrtausend immer noch von Bedeutung und
Interesse. Kaiser Maximilian I. war nicht nur ein
großer Ritter und Herrscher, sondern auch ein begeisterter Jäger und Fischer.
Unter ihm kam es zu intensiven Bemühungen um Besatz, Hege, Schutz und Nutzung
der Fischbestände. Motiv für diese Maßnahmen war einerseits die Freude am
Fischfang, andererseits die Nutzung der Fischbestände für die Verpflegung des
Landesherren und seines Gefolges. Die Beschreibung in
seinem Buch sollte Maximilian I. und den künftigen Landesfürsten die Kenntnis
vermitteln, welche Fischgewässer zu ihrem Nutzen und Vergnügen dienen, welche
Arten von Fischen sie beherbergen und wann diese Fische gefangen und für die
Hofküche verwendet werden sollten. Die Beschreibung der Gewässer war dabei
relativ genau und viele Gewässer haben heute noch so ähnliche Namen, so dass
eine Identifizierung durchaus möglich ist. Mit
wenigen Ausnahmen werden dabei nur die unmittelbaren landesfürstlichen
Fischgewässer (insgesamt 110) berücksichtigt. Einige dieser Gewässer waren
künstlich angelegt und sind heute Großteils nicht mehr vorhanden. So befanden
sich so genannte Ablassseen (Teiche) bei Ambras, Wiesen, Natters, Völs,
Spiegelfreud und auf dem Seefeld. Andere so genannte Wildseen sind meist sehr
klein und abgelegen. Für Maximilian I. boten diese Gebirgsseen sowohl wichtige
Nahrung als auch willkommene Erholung während seinen Jagdausflügen in entfernten
Gegenden. Interessant ist, dass zwar die größten Seen (Achensee,
Plansee, Kalterer See) erwähnt werden, aber die größten Flüsse des Landes (Inn,
Lech, Etsch) im Fischereibuch nicht als Fischgewässer erwähnt werden. Vermutlich
wurde das Fischereibuch auch nicht komplett fertig gestellt, denn es hat 60
Blätter (120 Seiten), wobei Blatt 42-46 und Blatt 57-60 leer sind (Blatt 48 ist
nicht vorhanden bzw. wurde bei der Nummerierung übersprungen), so dass
angenommen werden kann das noch einige Gewässer (im Etschland und um Görz)
später nachgetragen werden sollten.
Die alte Handschrift (Tinte auf Papier) ist mit etwas Übung, auch heute noch
relativ gut zu lesen und zu verstehen. Einige der früheren Bezeichnungen über
Fischarten wie Phrillen (Pfrillen = Elritzen) und Tolben (Tolm = Koppen), oder
Fanggeräte wie Pern (Hamen) und Taupl (Senke), werden im Tiroler Dialekt auch
heute noch großteils so oder so ähnlich bezeichnet.
Die darstellende Kunst wolle Maximilian I. dabei nicht missen, prunkvolle
Wappenschilde und lebensvolle Darstellungen von Jagd- und Fischereiszenen, dem
Hofmaler Jörg Kölderer zugeschrieben, machen das Buch anschaulicher und
lebendiger. Die szenischen Farbbilder sind für den Fachmann von hohem Interesse,
da sie den damaligen Fischereibetrieb und die verwendeten Fischereigeräte gut
veranschaulichen. Auf einigen Bildern ist auch Maximilian I., erkennbar an
seiner grauen Jagdkleidung, selbst abgebildet.
Das historisch wertvolle Original des Fischereibuchs Maximilian I. befindet sich
heute in der „Sammlung von Handschriften und alten Drucken“ (Codex Nr. 7962) der
Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Neben dem Original aus dem 16.
Jahrhundert gibt es noch zwei gleiche Abschriften vom Ende des 17. und Anfang
des 18. Jahrhunderts, sowie zwei veränderte Ausgaben aus dem 20. Jahrhundert
(Mayr 1901, Unterkircher 1967).
Die nun vorliegende Wiedergabe des Fischereibuches von Maximilian I., beinhaltet
sowohl die Faksimile als auch die Transkription des Originals, wobei auf den
folgenden Seiten jeweils das Faksimile auf der linken (geraden) Seite und die
Umschrift in „Frakturschrift“ und Übersetzung in „Rundschrift“ auf der rechten
(ungeraden) Seite steht. Die Nachzeichnungen der Bilder (auf der rechten Seite)
stammen dabei aus Mayr, 1901.
Das Buch ist nicht nur für Angler und Fischer interessant sondern auch für
Gewässerinhaber und -bewirtschafter, sowie Biologen, Historiker und
Kunstliebhaber. Mit der Herausgabe dieser Reproduktion soll das interessante
Buch einem weiteren Leserkreis zugänglich gemacht werden. Ich wünsche Ihnen viel
Spaß beim Lesen.
Kitzbühel, 2013
Martin
Hochleithner
REZENSIONEN
Österreichs Fischerei, 66 (8/9):
237.
Das Fischereibuch Maximilians I. - Faksimile und Transkription.
Von Martin Hochleithner und Wolfgang Hohenleiter.
Hardcover, 200 Seiten. Erschienen 2013.
21,60x30,30x1,80 cm, ca. 650 g. ISBN: 978-3-902855-14-5
AquaTech Publications, Kitzbühel, www.aqua-tech.eu
Preis, EUR 90,- netto
Das Fischereibuch Maximilians I. von Habsburg aus
dem Jahre 1504, geschrieben vom Jagdschreiber Wolfgang Hohenleiter, ist eines
der ältesten erhaltenen gebliebenen Bücher über die Bewirtschaftung von
Fischgewässern in Tirol und Umgebung. Es ist selbst nach mehr als einem Halben
Jahrtausend immer noch von Bedeutung und Interesse. Kaiser Maximilian I. war
nicht nur ein großer Ritter und Herrscher, sondern auch ein begeisterter Jäger
und Fischer. Unter ihm kam es zu intensiven Bemühungen um Besatz, Hege, und
Nutzung der Fischbestände. Motiv für diese Maßnahmen war einerseits die Freude
am Fischfang, andererseits die Nutzung der Fischbestände für die Verpflegung des
Landesherren und seines Gefolges. Die vorliegende Wiedergabe des Fischereibuches
von Maximilian I., herausgegeben von Fischereimeister Martin Hochleithner,
beinhaltet sowohl die Faksimile als auch die Transkription des Originals, das
sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien befindet (Codex
7962). Das historisch wertvolle Buch ist nicht nur für Angler und Fischer
interessant sondern auch für Gewässerbewirtschafter und Biologen, sowie
Historiker und Kunstliebhaber.
Ein Inhaltsverzeichnis finden Sie unter
http://www.aquaculture-com.net/publications/fischereibuch.htm
Weitere Berichte: Mitteilungen des
Tiroler Fischereiverbandes, 25 (1): 23.
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