INHALTSVERZEICHNIS 
1.  Einleitung 
2.  Stammesgeschichte 3.  Ursprung und geografische Verbreitung 
4.  Postglaziale Besiedelung Nordeuropas 
5.  Atlantischer Lachs      5.1. Binnenlachse 6.  
Forellen - Geografische Einheiten 
     6.1.   Fennoskandinavien und Nordosteuropa      
6.2.   Island      6.3.   
Färöer-Inseln 
     6.4.   Britische Inseln 
     6.5.   Zentraleuropas Atlantikbecken 
     6.6.   Iberische Halbinsel 
     6.7.   Nordafrika 
     6.8.   Frankreichs Mittelmeerbecken 
     6.9.   Korsika 
     6.10. Sardinien 
     6.11. Sizilien 
     6.12. Apenninische Halbinsel und nördliches Adriabecken 
     6.13. Balkanhalbinsel mit adriatischem Einzugsgebiet 
     6.14. Balkanhalbinsel mit ägäischem Einzugsgebiet 
     6.15. Balkanhalbinsel mit ionischem Einzugsgebiet 
     6.16. Donaubecken und nördliches Schwarzmeerbecken 
     6.17. Kleinasien 
     6.18. Kaukasien und nördliches Kaspibecken 
     6.19. Iran 
     6.20. Zentralasien 
7.  Genetische Vielfalt und Besatzmaßnahmen 
8.  Die Europäische Forelle als nicht-heimische Art      
8.1.   Australien und Ozeanien      8.2.   
Neuseeland      8.3.   Südasien 
     8.4.   Zentralasien und Sibirien 
     8.5.   Japan 
     8.6.   Nordamerika 
     8.7.   Südamerika 
     8.8.   Afrika und subarktische Inseln 
     8.9.   Madeira und Azoren 
     8.10. Zypern 9.  Epilog 
10. Das Wort „Forelle“ in verschiedenen Sprachen 
11. Taxonregister 
12. Literatur 
 
EINLEITUNG 
		
		Der Begriff „Forelle“ bezeichnet im deutschen 
		Sprachraum die Vertreter der Europäischen Forelle und ihrer nächsten 
		Verwandten sowie die Forellen aus dem pazifischen Raum Nordamerikas und 
		Kamtschatkas (Regenbogen- und Cutthroat-Forellen). Im amerikanischen 
		Englisch werden auch die in Nordamerika heimischen Saiblinge als 
		Forellen (trout) bezeichnet. Der natürliche Verbreitungsraum der 
		Europäischen Forelle erstreckt sich über Europa und Teile von Asien und 
		Afrika. Der Name „Europäische Forelle“ mag daher irreführend sein, 
		jedoch das Hauptverbreitungsgebiet und vielleicht auch das 
		Entstehungszentrum dieser Lachsfische befinden sich in Europa. Als 
		alternativer Name könnte aber auch „Eurasische Forelle“ verwendet 
		werden, wie von einigen Autoren (z.B. Ferguson & Prodöhl, 2021) 
		vorgeschlagen. Für Besatzmaßnahmen in Wildgewässer wurde die Europäische 
		Forelle in alle Erdteile verfrachtet. Die heimischen Forellen Europas, 
		Nordafrikas, Vorder- und Zentralasiens bilden gemeinsam mit dem 
		Atlantischen Lachs die Gattung Salmo. Die Aufspaltung in die 
		Evolutionslinien, die einerseits zum Atlantischen Lachs (Salmo salar) 
		und andererseits zur Europäischen Forelle (Salmo trutta sensu 
		lato) und ihren nächsten Verwandten (S. obtusirostris, S. 
		ohridanus) führte, fand bereits im Miozän oder im frühen Pliozän 
		statt. Je nach Kalibrierung der molekularen Uhr zur Bestimmung der 
		Mutationsrate (>1 % vs. ca. 0,5 % pro Million Jahre) kommen 
		unterschiedliche Angaben über den Zeitpunkt der Trennung der zwei 
		Evolutionslinien zustande: vor 5-6 Mio. vs. 10-14 Mio. Jahren (Crête-Lafrenière 
		et al., 2012; Pustovrh et al., 2014; Lecaudey et al., 2018). Die Gattung
		Salmo gehört der Unterfamilie der Lachsartigen (Salmoninae) an, 
		welche aus fünf oder sechs weiteren Gattungen besteht: den pazifischen 
		Forellen und Lachsen (Oncorhynchus), den Lenoks (Brachymystax), 
		dem Eurasischen Huchen (Hucho), dem Sachaliner Huchen (Parahucho), 
		den Saiblingen (Salvelinus) und dem Langflossensaibling (Salvethymus). 
		Die Gattung Salvethymus wurde für eine morphologisch abweichende 
		endemische Art aus dem El’gygytgyn-See in Ostsibirien aufgestellt. In 
		Anbetracht der engen genetischen Verwandtschaft zu den Saiblingen wurde 
		später vorgeschlagen, diese Art der Gattung Salvelinus zuzuordnen 
		(Stearly & Smith, 1993). 
		Die Regenbogen- und Cutthroat-Forellen stellte man ursprünglich aufgrund 
		ihrer physischen Ähnlichkeit mit der Europäischen Forelle und dem 
		Atlantischen Lachs in die Gattung Salmo, trotz allgemein 
		anerkannter morphologischer (osteologischer) Gemeinsamkeiten mit den 
		pazifischen Lachsen. Erst weitere Untersuchungen (Smith & Stearly, 1989) 
		belegten die enge Verwandtschaft zwischen den pazifischen Forellen und 
		den pazifischen Lachsen, was 1989 zur ihrer Reklassifikation in die 
		Gattung Oncorhynchus führte, wenngleich auch ein paar russische 
		Wissenschaftler (Reshetnikov et al., 2003; Bogutskaya & Naseka, 2004) 
		für die pazifischen Forellen die eigenständige Gattung Parasalmo 
		bevorzugen. Früher vertrat man die Auffassung, dass die Gattungen 
		Oncorhynchus und Salmo von einem gemeinsamen Vorfahren 
		abstammen und die Trennung in eine pazifische und in eine atlantische 
		Linie vor etwa 20 Mio. Jahren erfolgte. Neuere genetische Untersuchungen 
		zeigten jedoch, dass die Gattung Salmo eine Schwestergruppe zu 
		den Gattungen Oncorhynchus und Salvelinus bildet. 
		Überraschenderweise stellte sich außerdem heraus, dass der Sachaliner 
		Huchen (Parahucho perryi) derselben phylogenetischen Linie wie 
		Salmo, Oncorhynchus und Salvelinus angehört, die eine 
		Schwestergruppe zur Linie von Hucho und Brachymystax 
		darstellt. Die Trennung dieser Linie von den übrigen Linien der 
		Salmoninae erfolgte bereits vor 35-40 Mio. Jahren. Die 
		Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Gattungen Salmo, Parahucho, 
		Oncorhynchus und Salvelinus werden von verschiedenen Autoren 
		unterschiedlich interpretiert, stimmen aber zumeist damit überein, dass
		Salmo sich vor rund 30 Mio. Jahren als erste Linie abgespalten 
		hat, unmittelbar gefolgt von Parahucho (Oakley & Phillips, 1999; 
		Crespi & Fulton, 2004; Crête-Lafrenière et al., 2012; Shedko et al., 
		2013; Lecaudey et al. 2018). Die Unterfamilien Lachsartige (Salmoninae), 
		Äschen (Thymallinae) und Renken (Coregoninae) fasst man in der Familie 
		Lachsähnliche (Salmonidae) zusammen. Alle Mitglieder dieser Familie sind 
		in der holarktischen Region beheimatet und pflanzen sich ausschließlich 
		im Süßwasser fort. Es gibt keine rein marine Form oder irgendeine, die 
		im Meer laicht. Diese Eigenschaft stützt die Hypothese, dass die 
		Lachsähnlichen aus dem Süßwasser stammen und erst später einige ihrer 
		Vertreter eine partiell marine Lebensweise annahmen (Tchernavin, 1939; 
		Berg, 1948b). Natürlich lebten die entfernten Vorfahren aller heutigen 
		Meeres- und Süßwasserfische einst in den Ozeanen. Man geht aber davon 
		aus, dass die Anfangsphase der Evolution der Knochenfische (Osteichthyes) 
		vor mehr als 420 Mio. Jahren im Süßwasser stattfand. Als zusätzliches 
		Atmungsorgan entwickelten die Knochenfische eine primitive Lunge, die 
		sich bei vielen Typen allmählich zur Schwimmblase umwandelte. Vor etwa 
		400 Mio. Jahren entstanden im Süßwasser die ersten Strahlenflosser (Actinopterygii), 
		die heute 95 % aller Fischarten und annähernd die Hälfte aller 
		Wirbeltierarten ausmachen. Anfangs drangen diese Süßwasserfische 
		wahrscheinlich nur zur Nahrungsaufnahme ins Meer vor und kehrten zum 
		Laichen ins Süßwasser zurück, wie es heute noch anadrome Salmoniden 
		praktizieren. Erst vor 150-200 Mio. Jahren besiedelten die Knochenfische 
		bzw. Strahlenflosser auch dauerhaft die Ozeane. Zu den ersten permanent 
		im Salzwasser lebenden Strahlenflossern zählen die Goldlachsartigen (Argentiniformes), 
		die den Lachsfischen (Salmoniformes)¹ nahestehen (Fyhn et al., 1999; 
		Vega & Wiens, 2012). Das bisher älteste bekannte Fossil eines 
		Salmoniden, Eosalmo driftwoodensis, aus Britisch-Kolumbien stellt 
		eine Art dar, die vor 45-50 Mio. Jahren gelebt hat und offenbar zur 
		Unterfamilie der Salmoninae gehört. Man vermutet jedoch den Ursprung der 
		Familie Salmonidae vor wenigstens 100 Mio. Jahren. Jedenfalls deutet der 
		Fossilfund von Eosalmo darauf hin, dass die Unterfamilien 
		Lachsartige, Äschen und Renken schon vor 50 Mio. Jahren voneinander 
		getrennt waren (Behnke, 2002). Die ältesten fossilen Überreste der 
		Gattung Hucho wurden am östlich des Baikalsees gelegenen Witim-Plateau 
		sichergestellt und auf 21-13 Mio. Jahre datiert (Kovalchuk, 2015). 
		Nachweislich lebten Vorfahren der rezenten Gattung Salvelinus 
		während des frühen und mittleren Miozäns, also vor 23-13 Mio. Jahren, im 
		Westen Nordamerikas. Im späten Miozän (vor 11-5 Mio. Jahren) war 
		die Gattung Oncorhynchus im westlichen Nordamerika bereits weit 
		verbreitet (Wilson & Williams, 2010). Die Stammesgeschichte der Gattung
		Salmo lässt sich bis ins Mittlere Miozän zurückverfolgen. Der 
		älteste fossile Fund dieser Gattung, Salmo immigratus, stammt aus 
		Zentralkroatien (Anđelković, 1989). Dieser indirekte oder sogar direkte 
		Vorfahre des Atlantischen Lachses, der Europäischen Forelle, der 
		Weichmaulforelle (S. obtusirostris) und der Ohrid-Forelle 
		(S. ohridanus) lebte vor etwa 13 Mio. Jahren in der zu 
		jener Zeit brackischen Paratethys, als die Verbindungen zu den 
		Weltmeeren bereits unterbrochen waren. Es ist anzunehmen, dass S. 
		immigratus eine anadrome Form darstellte, die zum Laichen in die 
		Zuflüsse wanderte. Der als „Vater der Ichthyologie“ bekannte 
		schwedische Naturforscher Peter Artedi beschreibt mehrere Formen der 
		Europäischen Forelle und ordnet sie gemeinsam mit anderen europäischen 
		Salmoniden der Gattung Salmo zu. Seine umfangreichen Werke, wie 
		die 5-bändige „Bibliotheca Ichthyologica“, wurden erst post mortem im 
		Jahr 1738 veröffentlicht. Artedis Studienkollege und Freund, der 
		berühmte schwedische Naturforscher Carl Nilsson Linnæus (Carl von Linné), 
		wendet 1758 in seiner 10. Auflage von „Systema Naturæ“ erstmals 
		konsequent die binäre Nomenklatur (Gattungs- und Artnamen) auf das 
		Tierreich an. Den Namen Salmo trutta² bezieht er auf die 
		Forellen aus großen Flüssen, zu denen wahrscheinlich auch die anadrome 
		Form oder Meerforelle gehört. Die Forelle aus kleinen Flüssen und 
		Bächen, die sogenannte Bachforelle, beschreibt er als S. fario, 
		die Seeforelle als S. lacustris und die Meerforelle als S. 
		eriox. Im Laufe der Zeit tauchen nicht nur zahlreiche neue, 
		inzwischen meist ungültige Artnamen auf, sondern auch ein paar Varianten 
		des zurzeit allein gültigen Gattungsnamens Salmo. So verwenden 
		verschiedene Autoren die Synonyme Salar, Trutta und Fario 
		im selben Werk, ohne eine überzeugende Begründung für eine 
		Unterscheidung zwischen den Taxa zu liefern. Laut Valenciennes (in 
		Cuvier & Valenciennes, 1848) bestehen lediglich Unterschiede in der 
		Bezahnung des Vomers oder Pflugscharbeins. Andererseits werden dazumal 
		oft noch Arten der heute anerkannten Gattungen Hucho, 
		Salvelinus, Brachymystax, Thymallus und Coregonus dem Taxon
		Salmo zugeordnet. Die derzeit obligatorische Regel, nur die Namen 
		von Gattungen bzw. Untergattungen (in Klammern) groß und die von Arten 
		und Unterarten klein zu schreiben, ist in den Artbeschreibungen älterer 
		Jahrgänge offensichtlich noch kein Kriterium. Die Gattungen und alle 
		darunter liegenden Taxa werden kursiv geschrieben, die Taxa darüber 
		(Familien, Ordnungen usw.) schreibt man in Normalbuchstaben. Die 
		große morphologische und ökologische Vielfalt innerhalb der Europäischen 
		Forelle hat dazu geführt, dass im Laufe der vergangenen zwei 
		Jahrhunderte (19. u. 20. Jhd.) mehr als 100 Arten und Unterarten 
		beschrieben wurden, die heute meist dem Taxon Salmo trutta 
		zugeordnet werden. Diese Klassifikation täuscht zweifellos eine 
		genetische Homogenität vor und ignoriert die vielen unterschiedlichen 
		stammesgeschichtlichen Linien, die sich seit der Entstehung eines 
		gemeinsamen Vorfahren der verschiedenen Formen der Europäischen Forelle 
		entwickelt haben. Die Benennung zahlreicher Arten, Unterarten oder 
		Morphe ist ein nicht unumstrittener Versuch, dieses Problems Herr zu 
		werden, ebenso wie die gelegentlich verwendeten Sammelbegriffe 
		Formenkreis, Superspezies, Artenkreis und Salmo trutta-Komplex. 
		Man darf auch nicht vergessen, dass die Evolution einen kontinuierlichen 
		Prozess darstellt, was zu unscharfen Abgrenzungen zwischen Arten führen 
		kann und daher keineswegs klar definierbar ist bzw. es oft im Ermessen 
		des zuständigen Taxonomen liegt, ob eine bestimmte Population (oder 
		Gruppe dieser) als eigenständige Art anzusehen ist oder nicht.  
		Ungeachtet ihrer oft unklaren taxonomischen Stellung gilt es, die 
		verschiedenen Formen der Europäischen Forelle und ihrer nahen Verwandten 
		zu schützen und zu erhalten, repräsentieren sie doch ökologisch, 
		morphologisch und genetisch einzigartige, reproduktiv weitgehend 
		isolierte Populationen, die sich über Generationen an ihre Umwelt 
		angepasst haben und zur biologischen Vielfalt beitragen. Nicht wenige 
		dieser Lokalpopulationen sind heute vom Aussterben bedroht oder in ihrem 
		Bestand gefährdet. Die Gründe dafür sind sowohl menschliche Einflüsse 
		auf den Lebensraum der Tiere – wie die Wassernutzung für Landwirtschaft, 
		Industrie und Haushalte, Wasserverschmutzung und Flussverbauungen – als 
		auch die Überfischung, vor allem aber der Besatz mit nicht heimischen 
		Forellenstämmen oder exotischen Arten. Schließlich trägt auch die 
		globale Erwärmung, vor allem in den südlicheren Regionen, zu 
		verhängnisvollen Biotopveränderungen bei. Ein hyperexponentielles 
		Bevölkerungswachstum auf der einen, Profitgier, Konsumrausch und 
		Verschwendung auf der anderen Seite, verbunden mit der zunehmenden 
		Ausbeutung der begrenzten Ressourcen, Umweltbelastungen durch 
		Schadstoffe und die anhaltende Zerstörung von natürlichen Lebensräumen 
		bescheren uns einen Artenschwund und somit den Verlust der Biodiversität 
		apokalyptischen Ausmaßes. Nicht nur das Aussterben von Arten, sondern 
		auch das dramatische Schrumpfen der Bestände natürlicher Tier- und 
		Pflanzenarten durch die zerstörerische Vereinnahmung von Flächen für 
		intensive Landwirtschaft und Urbanisierung verdeutlichen, in welch 
		fatale Richtung wir uns bewegen. Angesichts dieser Entwicklung sollte 
		keine einzige Gelegenheit ungenutzt bleiben, die uns noch verbliebenen, 
		natürlichen Forellenpopulationen zu retten. Dies kann letztendlich nur 
		gelingen, wenn wir den weiteren Verlust ihrer angestammten Habitate 
		verhindern. So erhalten Schutzmaßnahmen nicht nur die genetische 
		Diversität einiger außergewöhnlich schöner Fische von kultureller und 
		ästhetischer Bedeutung, sondern zugleich viele Kaltwasserökosysteme von 
		Seen, Flüssen und Bächen. Leider muss man aber auch davon ausgehen, dass 
		manche der in diesem Band erfassten Vorkommen mittlerweile 
		unwiederbringlich verloren gegangen sind. Vereinzelte Erfolge beim 
		Schutz und der Wiederherstellung bedrohter und bereits stark reduzierter 
		Populationen geben immerhin Anlass zur Hoffnung, dass durch zukünftige 
		Projekte wenigstens ein Teil der morphologischen und genetischen 
		Vielfalt erhalten bleibt. Von enormer Wichtigkeit ist aber ebenso die 
		Bewahrung einer möglichst großen genetischen Variabilität innerhalb der 
		Populationen, da sie die Grundvoraussetzung für deren evolutive 
		Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umweltbedingungen bildet, wie sie 
		etwa durch eine Klimaveränderung verursacht werden. Das genetische Erbe 
		der Evolution zu bewahren und die natürlichen Ökosysteme am Leben zu 
		erhalten wird eine gewaltige aber wesentliche Herausforderung für uns 
		alle darstellen.  Der Hauptfokus der vorliegenden Monografie gilt 
		daher der Dokumentation der außerordentlichen Formenvielfalt der 
		Europäischen Forelle und ihrer nächsten Verwandten in den 
		unterschiedlichen Regionen. Eine kurze Abhandlung über den Atlantischen 
		Lachs soll die Übersicht vervollständigen. Die Anführung der 
		wissenschaftlichen Namen erfolgt grundsätzlich ohne Bewertung ihrer 
		Gültigkeit und dient lediglich der Orientierung und zur Rekapitulation 
		sowohl der in der traditionellen als auch der in der modernen Taxonomie 
		verwendeten Namen. Allerdings entwickelte sich gerade in letzter Zeit 
		eine Art von Wettlauf bei der Beschreibung von neuen Arten innerhalb der 
		Gattung Salmo. Vor allem betrifft das verschiedene 
		Forellenpopulationen von Anatolien und Marokko, welche zwar aufgrund 
		ihrer langen isolierten Entwicklung, in Verbindung mit Gendrift oder 
		spezifischen Umwelteinflüssen, gewisse genotypische und phänotypische 
		Eigenheiten aufweisen, wo aber eine Zuerkennung des Artranges dennoch 
		meist nicht gerechtfertigt erscheint. Sollte diese „taxonomische 
		Inflation“ anhalten, steht zu erwarten, dass in den nächsten Jahren 
		beinahe für jedes Flusssystem eine neue Forellenart beschrieben wird – 
		eine Entwicklung, die weit über das Ziel der Systematik hinausschießt 
		und die taxonomische Übersicht nicht gerade erleichtert. Andererseits 
		kann die Anerkennung als eigenständige Art in manchen Fällen zu erhöhten 
		Schutzmaßnahmen beitragen. 
		
		
		
		
		¹) 
		Zur Ordnung der Lachsfische (Salmoniformes) zählt heute nur noch die 
		Familie Lachsähnliche (Salmonidae). Früher umfasste die Ordnung 
		Salmoniformes auch andere verwandte Gruppen, die damals noch gemeinsam 
		mit den Lachsverwandten (Salmonoidei) als Unterordnungen behandelt 
		wurden. Später erhob man diese Unterordnungen in den Ordnungsrang und 
		fasste die Salmoniformes mit den Stintartigen (Osmeriformes), bestehend 
		aus den Stinten (Osmeridae) der nördlichen und den Galaxiiden (Galaxiidae) 
		der südlichen Hemisphäre, den Hechtartigen (Esociformes) und den 
		marinen, meist in der Tiefsee lebenden Goldlachsartigen (Argentiniformes) 
		in der Überordnung Protacanthopterygii zusammen, deren Ursprung 
		mindestens 150 Mio. Jahre zurückliegt. Eine neuerdings vorgenommene 
		Einordnung gliedert die Stintartigen (Osmeriformes) aus den 
		Protacanthopterygii aus, belässt aber die Galaxiiden als eigene Ordnung 
		(Galaxiiformes) in dieser Überordnung. Die Hechtartigen (Esociformes) 
		werden als Schwestergruppe der Lachsfische (Salmoniformes), also als 
		ihre nächsten Verwandten, eingestuft (Betancur-Rodriguez et al., 2013). 
		Die Klassifikation der Protacanthopterygii war bisher und wird wohl auch 
		weiterhin instabil und umstritten sein (siehe Kladogramm). ²) Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass Salmo auf die 
		lateinische Bezeichnung für den Lachs zurückzuführen ist. Der 
		lateinische Name trutta bzw. „tructa“ hat seine Wurzeln im 
		Altgriechischen „troktes“ (τρώκτης), was so viel wie Nager oder Fisch 
		mit scharfen Zähnen bedeutet. In den romanischen Sprachen, von Italien 
		bis Portugal, und im Englischen blieb der lateinische Name für Forelle 
		in mehr oder weniger abgeänderter Form bis heute erhalten. Die 
		urslawische Bezeichnung „p’str’va“ blieb in allen heutigen slawischen 
		Sprachen bestehen und ist in viele der übrigen Sprachen Südosteuropas 
		eingegangen, wie in das Neugriechische, Rumänische und Ungarische. Sie 
		leitet sich vom urslawischen Adjektiv „p’str’“ (bunt, farbig, gefleckt) 
		ab. Dieselbe Bedeutung hat das deutsche Wort Forelle, welches sich vom 
		westgermanischen „“forhna“ bzw. vom vorgermanischen Wort „prkna“ 
		(griechisch: „perknós“) ableitet. Auch in vielen anderen Sprachen hat 
		die Fleckenzeichnung der Forellen auf ihre Benennung Einfluss genommen. 
		So bedeutet z.B. das türkische Wort für Forelle „alabalık“ so viel wie 
		„farbig (braun) gefleckter Fisch“, ebenso wie das persische „qezel ālā“. 
		Mit „gefleckter Fisch“ kann man auch die in Afghanistan übliche 
		Bezeichnung „mahi chaaldar“ übersetzen. 
		
		 
		
 
REZENSIONEN 
(2. Auflage) 
		
		
		Dr. Louis Bernatchez in
		
		
		The Quarterly Review of Biology, 98
		
		
		(1), 
		
		33-34.
		Übersetzung der Buchbesprechung der englischen Ausgabe: 
		Trout and Salmon of the Genus Salmo by Johannes Schöffmann. 
		"Der Autor wird seit langem von vielen international bekannten 
		Salmonidenspezialisten als weltweite Autorität für Bachforellen und ihre 
		Verwandten anerkannt. Dies ist umso bemerkenswerter, als er von Beruf 
		Bäcker ohne formale akademische Ausbildung in Ichthyologie ist. Was 
		Johannes motiviert hat, Forellen der Gattung Salmo zu suchen, 
		zu finden und zu fotografieren, wo immer sie in ihrem umfangreichen 
		eurasischen und nordafrikanischen Verbreitungsgebiet vorkommen, ist in 
		erster Linie eine tiefe Leidenschaft für diese Fische, die ihre Wurzeln 
		in seiner Kindheit hat. Dieses Buch ist ein erstaunliches Zeugnis dieser 
		Leidenschaft, aber es geht weit darüber hinaus. Es spiegelt auch 
		Johannes‘ tiefes Verständnis der wissenschaftlichen Literatur und seines 
		Wissens über Forelle und Lachs wider, wobei mehr als 600 
		Forschungsartikel zitiert werden, darunter viele seiner eigenen 
		Arbeiten.  Das Buch ist in neun Abschnitte gegliedert, die zunächst 
		aus vier allgemeinen Kapiteln bestehen, die sich auf eine genaue und 
		aktualisierte Darstellung des Ursprungs und der Phylogenie von 
		Salmoniden im Allgemeinen und Forellen im Besonderen beziehen. Diese 
		Kapitel untersuchen auch Aspekte der Kolonisation, die zu der aktuellen 
		geografischen Verteilung der wichtigsten dokumentierten 
		Abstammungslinien innerhalb dieses hochdiversen Artenkomplexes geführt 
		haben. Obwohl dies kein Hauptthema dieses Buches ist, widmet sich ein 
		Abschnitt speziell dem Ursprung und der Vielfalt des Atlantischen 
		Lachses (S. salar). Der Kern 
		des Buches ist nach geografischen Regionen strukturiert, in denen 
		Forellen natürlich vorkommen. So nimmt Schöffmann den Leser mit auf eine 
		erstaunliche Reise, die sie/ihn von Fennoskandinavien und Island durch 
		ganz Europa, Nordafrika und den ganzen Weg nach Osten bis in den 
		Kaukasus, den Iran und Zentralasien führen wird. Für zahlreiche 
		abgelegene Orte in diesem riesigen geografischen Gebiet, wie z. B. 
		schwer zugängliche Gebirgsbäche in der Osttürkei, das Einzugsgebiet des 
		Amudarja-Flusses im Süden Kirgisistans oder im Norden Tadschikistans, 
		ist er der einzige, der Forellen gefangen (und freigelassen) hat, um sie 
		zu fotografieren. Für jede dieser Regionen bietet der Autor eine 
		erschöpfende und genaue Berichterstattung über die Forellenvielfalt, die 
		sie beherbergen. Für jede Art, jedes Taxon oder jeden Stamm wird nicht 
		nur das aktuelle Wissen über ihre allgemeine Biologie und Ökologie 
		präsentiert, sondern auch eine detaillierte Beschreibung der 
		geologischen Geschichte des Gebiets und der physischen Umgebung, in der 
		sie gefunden werden, manchmal illustriert durch atemberaubende 
		Landschaftsfotos die Ihnen das Gefühl geben, das Glück gehabt zu haben, 
		Johannes auf seinen Reisen und Abenteuern zu begleiten.  
		
		
		Da seine Hauptleidenschaft das Sehen und Fotografieren von Forellen ist, 
		versteht es sich von selbst, dass das Buch auch Dutzende von sehr 
		einzigartigen Fotografien enthält, die die erstaunliche phänotypische 
		Vielfalt der Forelle veranschaulichen. Es ist bemerkenswert, dass 
		Johannes auch kleine Flossenbiopsien sammelte, die er für genetische 
		Analysen aufbewahrte, die von mehreren internationalen Mitarbeitern 
		(einschließlich mir) durchgeführt wurden, was sonst völlig unmöglich 
		gewesen wäre. Nach diesem Kernabschnitt gibt es zwei Abschnitte, die dem 
		Besatz und der Einführung von Forellen (hauptsächlich europäische 
		Forellen der atlantischen Abstammungslinie) außerhalb ihres natürlichen 
		Verbreitungsgebiets auf allen Kontinenten gewidmet sind. Während diese 
		eingeführten Fische wichtige Trophäenfischereien unterstützen können, 
		wie im patagonischen Chile und Argentinien, die wohlhabende Fischer 
		anziehen, beschreibt Schöffmann die nachteiligen Auswirkungen, die 
		solche Einführungen auf einheimische Arten haben, beispielsweise auf 
		kleine Galaxienarten Südamerikas, Südafrikas und Neuseelands, oder der 
		Verlust der genetischen Integrität einheimischer Forellenpopulationen, 
		wo Forellen aus der atlantischen Abstammung eingesetzt wurden. Das Buch 
		schließt mit einem biografischen Nachwort, in dem Johannes einige seiner 
		„denkwürdigsten“ Probenahmeexpeditionen beschreibt, die manchmal das 
		Durchqueren von Zonen militärischer Konflikte beinhalteten! Kurz gesagt, 
		für alle, die sich auch nur im Geringsten für Salmoniden und Forellen 
		der Gattung Salmo im 
		Besonderen interessieren, ist dieses Buch eindeutig ein Muss für ihr 
		Bücherregal." Louis Bernatchez, Institut de Biologie Intégrative et 
		des Systèmes, Université Laval, Québec, Canada 
		
		
		
		
		
		
		
		
		
		Thomas Struppe, AFZ-Fischwaid, 2023 (4): 
48. BUCHVORSTELLUNG „DIE FORELLEN UND LACHSE DER GATTUNG SALMO“ 
		"Die Gattung Salmo fasst den Atlantischen Lachs und einige Forellenarten 
		zusammen. Innerhalb der Forellen gibt es eine große Vielfalt an Formen, 
		unterschiedlichen Lebensweisen und Habitatvorzügen. Vor allem in der Art
		Salmo trutta ist die phänotypische und genetische Varianz 
		riesig. Der Autor stellt im vorliegenden Buch den aktuellen Stand der 
		Forschung vor, wie sich die einzelnen Varianzen evolutiv entwickelt 
		haben könnten und in welchen Regionen noch autochthone Vorkommen von 
		vielleicht doch als eigenständige Arten anzusehenden Gruppen vorkommen. 
		Dabei wird intensiv darauf hingewiesen, welche Bedrohungen für diese nur 
		in sehr begrenzten Regionen vorkommenden Arten vorliegen. Leider sind es 
		oft Besatzmaßnahmen mit Zuchtforellen in der Vergangenheit und aktuell, 
		die über Bastardierung oder Verdrängung die autochthonen Bestände 
		bedrohen. Dazu kommen Verschmutzung und Erwärmung durch Klimawandel. 
		Offenbar gibt es aber neben der Vielfalt im Aussehen der Forellen der 
		Gattung Salmo auch tatsächlich neue Artbildungen in isolierten 
		Populationen. Ein Buch für Forellenfans, aber wohl überwiegend 
		wissenschaftlich interessierte Angler." Thomas Struppe, Redaktion 
		der „Fischwaid“ Johannes Schöffmann „Die Forellen und Lachse der 
		Gattung Salmo – Diversität und Verbreitung“ Aqua Tech 
		Publications, 2023, Kitzbühel ▪ 416 Seiten ▪ ISBN: 978-3-902855-35-0 ▪ 
		Preis: 74,90 €  
		
		
		
 
		
		
		
REZENSIONEN 
(1. Auflage) 
		Prof. Dr. Robert J. Behnke, 
State University,
Fort Collins, Colorado, 
USA "Johannes und ich haben seit vielen Jahren 
kommuniziert, obwohl wir uns noch nie getroffen haben. Er schickte mir Hefte von 
"Österreichs Fischerei" mit seinen Beschreibungen von verschiedenen seltenen 
Formen der Salmo trutta. Ich war sehr beeindruckt vom Detail und von 
der Auswertung seiner Arbeit. Es schien, dass dies das Werk eines kompetenten 
Ichthyologen war, aber ich fragte mich, wer ist Schöffmann? Ich hatte nichts von 
ihm als einem professionellen Ichthyologen gehört. Als ich herausfand, dass 
Johannes ein Amateur Ichthyologe und ein Bäcker von Beruf ist, war ich umso mehr 
beeindruckt. In einer "Anmerkung des Autors" nach meinem Kapitel S. trutta 
in meinem Buch "About Trout" von 2007, erkannte ich Johannes als "weltweit 
anerkannte Autorität" in bezug auf S. trutta. Ich habe von Johannes 
viel gelernt, und ich glaube, die Leser werden auch viel aus diesem Buch 
lernen." 
Detlef Henkes, 
www.fliegenfischen-deutschland.de 
Buchvorstellung:"Die Forellen der Gattung Salmo - 
Diversität und Verbreitung", Kategorie: Fachbuch, 
Autor: Johannes Schöffmann 
  Format: 
21,6 x 15,5 x 2,1 cm , gebunden mit glänzendem Hardcover, 236 Seiten, mit über 
247 Farbfotos und 11 Grafiken (Karten), 1.Auflage, erschienen im AquaTech - 
Verlag im Jahr 2013 
  ISBN-13: 
978-3902855152,  ISBN-10: 3902855150 - Preis: 58.85 €, 
Bezug: beim 
Verlag, im Buchhandel oder bei 
Amazon.de 
  
  Beschreibung: Die heimischen 
Forellen Europas, Nordafrikas, Vorder- und Zentralasiens bilden gemeinsam mit 
dem Atlantischen Lachs die Gattung Salmo. Die große morphologische und 
ökologische Vielfalt innerhalb der Europäischen Forelle hat dazu geführt, dass 
im Laufe der vergangenen zwei Jahrhunderte mehr als 100 Arten, Unterarten und 
Formen beschrieben wurden, die heute meist dem Taxon Salmo trutta zugeordnet 
werden. Diese Klassifikation täuscht jedoch eine genetische Homogenität vor und 
ignoriert die vielen unterschiedlichen stammesgeschichtlichen Linien, die sich 
seit der Entstehung eines gemeinsamen Vorfahren der verschiedenen Formen 
entwickelt haben. Ungeachtet ihrer oft unklaren taxonomischen Stellung gilt es 
die verschiedenen Formen der Europäischen Forelle und ihrer nahen Verwandten zu 
schützen und zu erhalten, repräsentieren sie doch ökologisch, morphologisch und 
genetisch einzigartige, reproduktiv isolierte Populationen, die sich über 
Generationen an ihre Umwelt angepasst haben und zur biologischen Vielfalt 
beitragen. Johannes Schöffmann, anerkannter Forellenspezialist, dokumentiert in 
dieser Monografie die enorme Formenvielfalt der Europäischen Forelle und ihrer 
nächsten Verwandten in den unterschiedlichen Regionen ihrer natürlichen 
Verbreitungsgebiete. Das imposante, bebilderte Werk ist daher nicht nur für 
Biologen und Naturschützer interessant, sondern auch für Angler, 
Fischereibewirtschafter und sonstige naturinteressierte Personen informativ und 
lesenswert. Eine ausführlichere Leseprobe (Einleitung) findet man auf der 
Verlagshomepage. 
  Autor: Johannes Schöffmann gehört 
inzwischen zu den weltweit anerkanntesten und gefragtesten Spezialisten 
hinsichtlich der Kenntnis bezüglich der Artenvielfalt, Verbreitung und Taxonomie 
der heimischen Forelle. Wer jetzt denkt, das der Autor der Absolvent einer 
Eliteuniversität ist, der sieht sich weit gefehlt. Dort ist der Autodidakt zwar 
bisweilen zu finden, dann aber als Gastdozent, um sein Wissen weiterzugeben und 
über seine Erfahrungen zu berichten, Johannes Schöffmann ist ein Master ohne 
"Master". Aufgrund seiner Passion und Leidenschaft hat sich der gelernte Bäcker 
zu dem führenden Forellenexperten entwickelt und wird derzeit in einem Atemzug 
mit James Prosek genannt, mit dem er übrigens gut ein Jahrzehnt lang gemeinsam 
unterwegs war. Die meisten Menschen mit gesundem Menschenverstand würden sich 
umdrehen, wenn sie mit solchen Gegebenheiten, wie einem gepanzerten Konvoi von 
ukrainischen Soldaten mit Maschinengewehren, einer KFOR-Zone im Kosovo während 
es Balkankrieges oder einer türkischen Militärblockade in kurdischen Anatolien 
konfrontiert werden, nicht aber Johannes  Schöffmann. Weder Fremdsprachen, noch 
schwierigste Bedingungen hielten ihn in den letzten dreißig Jahren davon ab 
seine Studienreisen zu bewerkstelligen. Letztendlich kommt sein Wissensdrang dem 
Verständniss über die evolutionäre Entwicklung unserer Forellen zu Gute. Damit 
leistet er einen enorm wichtigen Beitrag für den Naturschutz, respektive dem 
Erhalt der genetischen Vielfalt unserer Forellen. 2013 hat er sein Wissen dann 
in dem vorliegenden Buch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Eine recht 
gute Vorstellung über den Autor und seine Arbeit (in englisch) finden sie
hier! 
  Einen guten Überblick über den Inhalt des 
Kompendiums gibt das Inhaltsverzeichnis. 
  Fazit: Ein überaus nützliches 
Fachbuch, welches detailliert auf die Forellenarten, Phänotypen und endemischen 
Stämme der Gattung Salmo eingeht. Es wird diesbezüglich wohl kein umfassenderes 
Werk geben. Der Bogen spannt sich von der evolutionären Stammesgeschichte, über 
die geografischen Diversitäten, bis hin zu kritischen Gedanken hinsichtlich von 
Besatzmaßnahmen. Dachte sie bisher recht gut über die Forellen der Gattung Salmo 
Bescheid zu wissen? Gut, sie wissen das es den atlantischen Stamm, den 
Donaustamm und den Adriastamm gibt, aber wussten sie auch vom Mittelmeerstamm 
und das die Marmoratas einen eigenen Stamm bilden? Seinerzeit habe ich 
ausführlich recherchiert und bin auf etwas mehr als 40 verschiedene Arten mit 
ihren Phänotypen gekommen. Nach dem Erhalt des vorliegenden Buches staunte ich 
nicht schlecht, denn das Taxonregister wies derer über 100 aus. Beim Studium des 
Buches werden höchstinteressante Fakten dargelegt: So nehmen endemische Forellen 
auf Korsika noch bei Wassertemperaturen von 25-26 Grad Celsius Nahrung auf. Ihre 
kontinentalen Verwandten würden solche Temperaturen gar nicht erst überleben. Im 
Einzugsgebiet der Dender, 30 Kilometer westlich von Brüssel, wurde erst vor 
kurzem eine autochthone "Zwergforellenart" entdeckt, die kaum länger als 12 
Zentimeter wird. Würden sie Länder wie Marokko oder dem Irak mit "Forellen" in 
Verbindung bringen? Der Leser profitiert also von dem enormen Wissensschatz des 
Autors und lernt Aspekte der Forellenarten kennen, die dem normalen 
Fliegenfischer, Naturfreund oder Fisch-Begeistertem normalerweise verborgen 
bleiben. Ich kann diese "Monografie" jedem interessierten, sei es 
Fliegenfischer, Naturfreund oder auch Student, nur ans Herz legen. Fachbücher 
solcher Qualität findet man selten. Dazu geizt der Autor nicht mit 
Illustrationen in Form von Karten oder Farbfotos, was dem Buch ein gefälliges 
Layout gibt. Seien es Fotos von den Lebensräumen oder auch Bilder der 
zahlreichen Forellenarten und Phänotypen ..... das Buch lässt keine Wünsche 
offen. Detlef Henkes  
Bulletin of Fish Biology, 14 
(1/2): 97. Johannes Schöffmann: Die Forellen der Gattung Salmo. Diversität 
und Verbreitung. AquaTech Publications, Kitzbühel 2013. ISBN 978-3-902885-15-2, 
236 S., 239 Farbfotos, 21 x 14,8 cm, geb., 58,80 €. 
"Es ist relativ wenig bekannt, dass es etwa 100 in den 
letzten zwei Jahrhunderten beschriebene Arten innerhalb der Gattung Salmo gibt, 
die unter dem Oberbegriff „Forelle“ behandelt und heute weitgehend der Art Salmo 
trutta zugeordnet werden. Das Buch beginnt nach der Einleitung mit einem kurzen 
Kapitel „Ursprung und geografische Verbreitung“. Zwei Seiten sind dann der 
„Stammesgeschichte“ gewidmet. Auf einer Seite wird die postglaziale Besiedlung 
Nordeuropas geschildert, bevor mit „Geografische Einheiten“ der Hauptteil des 
Buchs beginnt. „Genetische Vielfalt und Besatzmaßnahmen“, „Epilog“, „Das Wort 
‚Forelle‘ in verschiedenen Sprachen“ sowie „Taxonregister“ und „Literatur“ 
bilden den Abschluss.  
 
Die Aufteilung in geographische Einheiten bietet den 
Vorteil, dass Vorkommen schneller gefunden und in mögliche 
Verwandtschaftsbeziehungen eingeordnet werden können. Die Beschreibungen 
enthalten Angaben zu besonderen Varianten innerhalb der Region, etwa der 
kürzlich im belgischen Fluss Dender entdeckten Restpopulation einer Form, die 
ausgewachsen selten mehr als 12 cm Länge erreicht. Moderne mikrobiologische 
Methoden ermöglichen es auch in immer mehr Fällen, Varianten genauer zu 
differenzieren und in den Unterart- oder Artstatus zu erheben. Sehr hilfreich 
zum Verständnis der Formenvielfalt von Salmo trutta sensu lato sind die 
zahlreichen aussagekräftigen Farbfotografien. Bei den Forellen ist meist die 
Länge des abgebildeten Fischs, immer aber der genaue Fangort angegeben. Alleine 
das macht schon den Wert dieses Buchs aus, denn so detailliert wurden die 
verschiedenen Formen noch nicht vorgestellt. Für weitere Bearbeiter dieser 
Formengruppe ist es eine wertvolle Hilfe, auf der weitere Studien, etwa zur 
Mikrobiologie, aufsetzen können." Harro Hieronimus 
Weitere Berichte in: 
Österreichs Fischerei, 68 (10): 278; Oberösterreichs Fischerei, 41 (1): 19; 
Fisch & Gewässer, 18 (1): 15; Fischerei & Fischmarkt in Mecklenburg-Vorpommern, 
13 (1): 64; Fischerei & Gewässer in Rheinland-Pfalz, 2013 (3): 17.  
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